Flittchen

leichtes Mädchen (abwertend)
in der Regel eine jüngere Frau, die nicht lange rumzickt, sondern sich schneller kopulationsbereit zeigt als andere Geschlechtsgenossinnen

"Glaubst du nur weil ich einmal mit dir ausgegangen bin, gehe ich gleich mit dir in die Kiste. Ich bin doch kein Flittchen. So leicht bin ich nicht zu haben.
von Literat, vor 100 Tagen

In die Röhre gucken / schauen

Mit dem Ausdruck wird der Zustand beschrieben, in dem jemand nicht das bekommt, was er ursprünglich erwartet hat, also kurz: leer ausgeht. Im Erweiterten Sinn kann der Ausdruck auch bedeuten, keine Chance zu besitzen, im ursprünglichen Vorhaben Erfolge erzielen zu können.
Beispiele: bei einer Prüfung durchfallen; beim Essen zu spät kommen; bei der Lotterie zu verlieren
Der Ausdruck stammt aus der Zeit als bei Fernsehgeräten noch Röhren zur Bilderzeugung Verwendung fanden und man dort zu lange reinschaute. (siehe auch dumm aus der Wäsche schauen, ein langes Gesicht machen)

"Leider waren wir zu spät am Laden. Die Sondergebote waren alle schon futsch und wir durften in die Röhre schauen."

von Juni, vor 96 Tagen

eine lange Leitung haben

Wer langsam denkt, oder länger braucht, um Dinge zu verstehen der hat eine lange Leitung.

"Der rallt das nicht immer auf Anhieb. Der hat 'ne etwas lange Leitung."
von Literat, vor 105 Tagen

Abtrittanbieter

Solange es noch keine Kanalisation gab, war ein Abtrittanbieter (geh.) im 18. und 19. Jahrhundert so etwas wie eine wandelnde Toilette. Er oder Sie trug mehrere Eimer mit sich, in die die Kunden dann ihr Geschäft machen konnten. Zudem hatten sie einen großen, weiten Mantel an, den sie um den Nutzer des Freiluftklos hielten, um ihn vor den Blicken der anderen Passanten zu schützen.
Der umherziehende Scheißhausanbieter bekam nicht nur Kohle für die Dienstleistung an Ort und Stelle, sondern konnte die gesammelte Pisse der Kunden auch noch zusätzlich an die örtliche Gerberei für die Lederherstellung verkloppen.
Im Übertragenenen Sinne kann man das Wort heute für jemanden verwenden, der einen verbal zugemüllt wird bzw. versucht, seine ganzen Probleme bei einem abzuladen.

"Du kannst jemand anderen mit deiner Scheiße zusülzen. Ich bin doch hier nicht dein Abtrittanbieter."
von Literat, vor 46 Tagen

sie noch alle haben

die Fähigkeit haben, noch klar zu denken
Wofür das Pronomen nun genau steht, bleibt unklar und ist Gegenstand von Mutmaßungen (siehe auch eine), denkbar wären Gehirnzellen.

"Du kannst doch nicht einfach deine Wohnung kündigen, ohne zu wissen wo du danach wohnst. Hast du sie noch alle?!"
von Literat, vor 121 Tagen

ein Ei am Wandern haben

bescheuert, bekloppt, geisteskrank, geistesgestört sein
Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten wird der Ausdruck in der Regel primär in Bezug auf Männer (Sack-, Hodenträger) verwendet.

"Warum soll ich deine Zeche bezahlen? Du hast wohl ein Ei am Wandern. Bezahl die mal schön selber."
von Literat, vor 109 Tagen

Lack gesoffen haben

nicht (klar) bei Verstand sein, sie nicht mehr alle haben, nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, nicht mehr ganz dich sein, nicht mehr ganz sauber / frisch ticken, nicht mehr alle Latten am Zaun haben, nicht mehr ganz klar sein im Oberstübchen

"Der will offenbar, dass ich umsonst für ihn arbeite. Da frage ich mich echt, ob der nicht Lack gesoffen hat."
von Literat, vor 107 Tagen

Fräulein Ladmichein

Eine Frau, die es nach Jahrzehnten der Emanzipationsbewegung für selbstverständlich hält, dass ein Mann bei einem Date die Rechnung für ihr Taxi, ihren Eintritt, ihr Essen und ihre Getränke bezahlt und sich damit völlig zum Affen macht.

(siehe auch Golddigger)

"Ich hab letztens so ein Fräulein Ladmichein kennengelernt. Erst lädt sie mich ein mit ihr zu einem anderen Laden zu fahren um dort ihre Freundin zu treffen und als wir dort ankommen, erwartet die Tussi dann, dass ich die Taxifahrt bezahle."

von Literat, vor 72 Tagen

nicht lange fackeln

eine Entscheidung treffen, ohne lange zu überlegen oder zu zögern

"Komm, Junge, nicht lange fackeln. Entscheide dich! Kommste mit oder nicht?"
von Literat, vor 105 Tagen

fertig ist die Laube

Ausdruck mit dem vor allem Handwerker andeuten wollen, dass eine Arbeit meist ohne allzu großen Aufwand oder Komplizkationen, relativ schnell zu einem gewünschten Ergebnis gebracht werden kann. Dabei muss jetzt keine Laube (einfache Hütte) geplant sein, sondern es kann sich um ein beliebiges Bau- oder Konstruktionsprojekt hadeln.Oft wird die Formulierung auch noch mit dem Ausdruck "zack fertig" verschachtelt.

Das musst du nur hier zusammenschweißen und zack, fertig ist die Laube."
von Literat, vor 115 Tagen