labern

reden, quatschen, Unsinn erzählen

"Junge, ich hab dich nicht beleidigt. Was laberst du?!"
von Literat, vor 69 Tagen

jmd. gefressen haben

jmd. nicht leiden können, jmd. (auf den Tod) nicht ausstehen können(beachte den Unterschied zu jmd. zum Fressen gern haben)

"Den hab ich sowieso gefressen. Der geht mir schon länger auf den Zeiger."
von Literat, vor 57 Tagen

Lack gesoffen haben

nicht (klar) bei Verstand sein, sie nicht mehr alle haben, nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, nicht mehr ganz dich sein, nicht mehr ganz sauber / frisch ticken, nicht mehr alle Latten am Zaun haben, nicht mehr ganz klar sein im Oberstübchen

"Der will offenbar, dass ich umsonst für ihn arbeite. Da frage ich mich echt, ob der nicht Lack gesoffen hat."
von Literat, vor 56 Tagen

etwas ad acta legen

etwas zur Seite (lateinisch wörtlich: zu den Akten) legen, sich nicht mehr mit einer Sache beschäftigen, für erledigt ansehen, abhaken

"Wenn die dir jetzt noch keinen Mahnbescheid geschickt haben, dann kannst die Sache ad acta legen."
von Literat, vor 54 Tagen

sie noch alle haben

die Fähigkeit haben, noch klar zu denken
Wofür das Pronomen nun genau steht, bleibt unklar und ist Gegenstand von Mutmaßungen (siehe auch eine), denkbar wären Gehirnzellen.

"Du kannst doch nicht einfach deine Wohnung kündigen, ohne zu wissen wo du danach wohnst. Hast du sie noch alle?!"
von Literat, vor 69 Tagen

eine lange Leitung haben

Wer langsam denkt, oder länger braucht, um Dinge zu verstehen der hat eine lange Leitung.

"Der rallt das nicht immer auf Anhieb. Der hat 'ne etwas lange Leitung."
von Literat, vor 54 Tagen

Alter

1) die Zeitspanne, die eine Person oder Sache bereits existiert
2) Kurzform von alter Schwede, als Ausdruck großer Verwunderung oder Wut oder einer Kombination aus beidem
3) geprochenes Interpunktionszeichen in multifunktionale Anwendung
Nach Interpretation findiger Lehrer kann das Wort "Alter" bei Jugendlichen kontextabhängig für Punkt, Komma, Semikolon, Ausrufe- oder Fragezeichen stehen. Am Satzanfang jedoch ist es als Interjektion (siehe Ey) oder universalappelativ für eine nicht genauer definierte Person zu werten, wobei es weniger häufig vorkommt, dass ein Junge zu einem Mädchen "Alter" sagt.
Der Universalgebrauch des Wortes "Alter" lässt auf die Inkompetenz oder Faulheit bei den verwendenden Jugendlichen schließen, das Interpunktionszeichen korrekt zu benennen.
Je nach Region, Generation oder Sozialkontext wird "Alter" durch das Wort "Digga / Digger", "Kollege", "Meister" oder "Bruder" ersetzt. Kombinationen der genannten Wörter kommen in der Regel nicht im gleichen Satz vor.

"Was willst du von mir? Ich hab doch gar nix gemacht Alter!" (gesprochenes Ausrufezeichen)
"Weißt du Alter du gehst mir ganz schon auf den Piss. (gesprochenes Komma)
"Was ist los mit dir Alter?" (gesprochenes Fragezeichen)
von Literat, vor 51 Tagen

den Zonk gezogen haben

Unglück / Pech haben, verloren haben, verkackt / verschissen haben
Der Zonk ist ein Stofftier, das durch die deutsche TV-Gameshow "Geh auf's Ganze" populär wurde. Es war quasi der Trostpreis, den man bekam, wenn man sich vom Moderator hat austricksen lassen, und somit keinen der großen Preise gewann.

"Gestern hab ich voll den Zonk gezogen. Ich hatte 'nen Platten und konnte mein Fahrrad nach Hause schieben."
von Literat, vor 53 Tagen

jmd. auf dem Kieker haben

jmd. mit besonderer Aufmerksamkeit beobachten und kritisieren, jmd. besonders auf dem Schirm haben
Der Ausdruck wird häufig im Zusammenhang mit Autoritätspersonen wie Lehrern, Polizisten, Aufsichtpersonen verwendet, wobei der Ausdruck eher von den beobachteten Personen in Bezug auf die Autoritätspersonen verwendet wird.
Ursprünglich kommmt der Begriff Kieker aus der Seemannssprache und bedeutet Fernrohr.

"Immer krieg ich Ärger. Ich glaub der Lehrer hat mich ganz schon auf dem Kieker."
von Literat, vor 77 Tagen

In die Röhre gucken / schauen

Mit dem Ausdruck wird der Zustand beschrieben, in dem jemand nicht das bekommt, was er ursprünglich erwartet hat, also kurz: leer ausgeht. Im Erweiterten Sinn kann der Ausdruck auch bedeuten, keine Chance zu besitzen, im ursprünglichen Vorhaben Erfolge erzielen zu können.
Beispiele: bei einer Prüfung durchfallen; beim Essen zu spät kommen; bei der Lotterie zu verlieren
Der Ausdruck stammt aus der Zeit als bei Fernsehgeräten noch Röhren zur Bilderzeugung Verwendung fanden und man dort zu lange reinschaute. (siehe auch dumm aus der Wäsche schauen, ein langes Gesicht machen)

"Leider waren wir zu spät am Laden. Die Sondergebote waren alle schon futsch und wir durften in die Röhre schauen."

von Juni, vor 45 Tagen