von Hölzchen auf Stöckchen kommen

sich argumentativ verzetteln

(siehe auch: den Faden verlieren)

"Ich denke, ich mache mal weiter im Text, bevor wir hier noch von Hölzchen auf Stöckchen kommen."

von Literat, vor 69 Tagen

Ende im Gelände / Ende Gelände

Mit dem Ausdruck soll betont werden, dass es auf einem Weg, in einer Situation oder Beziehung etc. nicht mehr weitergeht.

"Hier ist erst mal Ende im Gelände. So kommen wir nicht weiter."
von Literat, vor 155 Tagen

In die Röhre gucken / schauen

Mit dem Ausdruck wird der Zustand beschrieben, in dem jemand nicht das bekommt, was er ursprünglich erwartet hat, also kurz: leer ausgeht. Im Erweiterten Sinn kann der Ausdruck auch bedeuten, keine Chance zu besitzen, im ursprünglichen Vorhaben Erfolge erzielen zu können.
Beispiele: bei einer Prüfung durchfallen; beim Essen zu spät kommen; bei der Lotterie zu verlieren
Der Ausdruck stammt aus der Zeit als bei Fernsehgeräten noch Röhren zur Bilderzeugung Verwendung fanden und man dort zu lange reinschaute. (siehe auch dumm aus der Wäsche schauen, ein langes Gesicht machen)

"Leider waren wir zu spät am Laden. Die Sondergebote waren alle schon futsch und wir durften in die Röhre schauen."

von Juni, vor 143 Tagen

gruscheln

Relikt und Schachtelwort bestehend aus "grüßen" und "kuscheln", das von der Platform "StudiVZ" bzw. "SchuelerVZ" erfunden wurde. Es bedeutete soviel wie eine freundliche Bemerkungen gegenüber einer anderen Person machen.
Aufgrund der leicht zudringlichen Bedeutung geriet dieses Verb im Lauf der Zeit jedoch in Verruf und verhalf der Webseite neben anderen Skandalen letztlich zum völligen Niedergang.

"Ey, ich bin jetzt auch bei StudiVZ. Der Typ aus dem Seminar hat mich gestern gegruschelt. Soll ich dem antworten?"
von Literat, vor 152 Tagen

Abtrittanbieter

Solange es noch keine Kanalisation gab, war ein Abtrittanbieter (geh.) im 18. und 19. Jahrhundert so etwas wie eine wandelnde Toilette. Er oder Sie trug mehrere Eimer mit sich, in die die Kunden dann ihr Geschäft machen konnten. Zudem hatten sie einen großen, weiten Mantel an, den sie um den Nutzer des Freiluftklos hielten, um ihn vor den Blicken der anderen Passanten zu schützen.
Der umherziehende Scheißhausanbieter bekam nicht nur Kohle für die Dienstleistung an Ort und Stelle, sondern konnte die gesammelte Pisse der Kunden auch noch zusätzlich an die örtliche Gerberei für die Lederherstellung verkloppen.
Im Übertragenenen Sinne kann man das Wort heute für jemanden verwenden, der einen verbal zugemüllt wird bzw. versucht, seine ganzen Probleme bei einem abzuladen.

"Du kannst jemand anderen mit deiner Scheiße zusülzen. Ich bin doch hier nicht dein Abtrittanbieter."
von Literat, vor 92 Tagen

die Krise kriegen

(extrem) genervt sein, den Kaffee aufhaben
Bemerkenswert ist, dass zum Zeitpunkt der Äußerung der Redewendung die Krise in der Regel bereits eingetreten ist. Jedoch ist sie noch weiter steigerbar und wird dann auch reflektierend in Worte gefasst: "Ich hab' gerade voll die Krise." In dieser Situation ist dann aber richtig die Kacke am Dampfen.

"Boah, der Drecksbus hat wieder Verspätung. Ich muss heute unbedingt pünktlich auf der Arbeit sein. Ich krieg gleich voll die Krise."
von Literat, vor 154 Tagen

sie noch alle haben

die Fähigkeit haben, noch klar zu denken
Wofür das Pronomen nun genau steht, bleibt unklar und ist Gegenstand von Mutmaßungen (siehe auch eine), denkbar wären Gehirnzellen.

"Du kannst doch nicht einfach deine Wohnung kündigen, ohne zu wissen wo du danach wohnst. Hast du sie noch alle?!"
von Literat, vor 167 Tagen

Situationship (engl. Aussprache)

Beschreibung einer beziehungsähnlichen Situation zwischen zwei Personen, die sich nicht fest binden, ähnlich einer "Freundschaft plus", teilweise auch abwertend für die Datingkultur der jüngeren Generationen.

"Nein, wir sind in keiner festen Beziehung, sondern in einer Situationship."
von FrauKritisch, vor 114 Tagen

abfucken

Abgeleitet von dem englischen Multifunktionalwort "fuck" bedeutete es in Kombination mit dem deutschen Präfix so viel wie "nerven" oder (gesteigert) "ankotzen" bzw. "anpissen" und ist meist auf eine Situation oder bestimmte Umstände bezogen.
Weitere umgangssprachliche Ausdrücke wären zum einen die recht harmlose Variante "jmd. auf die Palme bringen", aber auch die schärferen Formulierungen (in gesteigerter Reihenfolge) wie "jmd. auf die Nerven gehen / den Wecker /den Keks / den Senkel / den Piss / den Sack gehen". (siehe auch abgefuckt, Abfuck)

"Ich warte jetzt schon seit über drei Wochen auf die Genehmigung, aber ich hab immer noch nix gehört. Das fuckt mich total ab!"
von Literat, vor 182 Tagen

Fräulein Ladmichein

Eine Frau, die es nach Jahrzehnten der Emanzipationsbewegung für selbstverständlich hält, dass ein Mann bei einem Date die Rechnung für ihr Taxi, ihren Eintritt, ihr Essen und ihre Getränke bezahlt und sich damit völlig zum Affen macht.

(siehe auch Golddigger)

"Ich hab letztens so ein Fräulein Ladmichein kennengelernt. Erst lädt sie mich ein mit ihr zu einem anderen Laden zu fahren um dort ihre Freundin zu treffen und als wir dort ankommen, erwartet die Tussi dann, dass ich die Taxifahrt bezahle."

von Literat, vor 119 Tagen