den Bademantel raushängen / rauslegen

sich auf eine Hausdurchsuchung vorbereiten
Im Zuge der wachsenden Zensurbestrebungen der Bundesregierung wird die Formulierung nach mehreren öffentlich gewordenen Hausdurchsuchungen spätestens seit dem Sommer 2024 häufiger von kritischen Influenzern verwendet.
Im Juni 2024 ließ die das bundesdeutsche Innenministerium im Zuge eines umstrittenen Verbotsverfahrens das Haus und die Büroräume des Chefredakteurs einer regierungskritischer Monatszeitschrift durchsuchen. Bei der Aktion entstand ein ikonisches Foto (aufgenommen von der wohlinformierten Mainstreampresse) auf dem der völlig überraschte Chefredakteur um 6 Uhr morgens im Bademantel die Haustür öffnete. Nachdem gerichtlich entschieden worden war, dass die beschlagnahmten Bürocomputer und -möbel (!) zurückzugeben werden mussten, besaß der Chefredakteur den Humor, an dem nachmittäglichen Termin der Rückgabe erneut im Bademantel an der Haustür zu erscheinen.

"Wenn du das im Internet postest, dann kannste schon mal den Bademantel raushängen." "Wieso?" "Weil dann morgen die Bullen bei dir einreiten."
von Literat, vor 3 Tagen

jmd. auf dem Kieker haben

jmd. mit besonderer Aufmerksamkeit beobachten und kritisieren, jmd. besonders auf dem Schirm haben
Der Ausdruck wird häufig im Zusammenhang mit Autoritätspersonen wie Lehrern, Polizisten, Aufsichtpersonen verwendet, wobei der Ausdruck eher von den beobachteten Personen in Bezug auf die Autoritätspersonen verwendet wird.
Ursprünglich kommmt der Begriff Kieker aus der Seemannssprache und bedeutet Fernrohr.

"Immer krieg ich Ärger. Ich glaub der Lehrer hat mich ganz schon auf dem Kieker."
von Literat, vor 30 Tagen

Alter

1) die Zeitspanne, die eine Person oder Sache bereits existiert
2) Kurzform von alter Schwede, als Ausdruck großer Verwunderung oder Wut oder einer Kombination aus beidem
3) geprochenes Interpunktionszeichen in multifunktionale Anwendung
Nach Interpretation findiger Lehrer kann das Wort "Alter" bei Jugendlichen kontextabhängig für Punkt, Komma, Semikolon, Ausrufe- oder Fragezeichen stehen. Am Satzanfang jedoch ist es als Interjektion (siehe Ey) oder universalappelativ für eine nicht genauer definierte Person zu werten, wobei es weniger häufig vorkommt, dass ein Junge zu einem Mädchen "Alter" sagt.
Der Universalgebrauch des Wortes "Alter" lässt auf die Inkompetenz oder Faulheit bei den verwendenden Jugendlichen schließen, das Interpunktionszeichen korrekt zu benennen.
Je nach Region, Generation oder Sozialkontext wird "Alter" durch das Wort "Digga / Digger", "Kollege", "Meister" oder "Bruder" ersetzt. Kombinationen der genannten Wörter kommen in der Regel nicht im gleichen Satz vor.

"Was willst du von mir? Ich hab doch gar nix gemacht Alter!" (gesprochenes Ausrufezeichen)
"Weißt du Alter du gehst mir ganz schon auf den Piss. (gesprochenes Komma)
"Was ist los mit dir Alter?" (gesprochenes Fragezeichen)
von Literat, vor 4 Tagen

den Zonk gezogen haben

Unglück / Pech haben, verloren haben, verkackt / verschissen haben
Der Zonk ist ein Stofftier, das durch die deutsche TV-Gameshow "Geh auf's Ganze" populär wurde. Es war quasi der Trostpreis, den man bekam, wenn man sich vom Moderator hat austricksen lassen, und somit keinen der großen Preise gewann.

"Gestern hab ich voll den Zonk gezogen. Ich hatte 'nen Platten und konnte mein Fahrrad nach Hause schieben."
von Literat, vor 5 Tagen

der Hund wird in der Pfanne verrückt

veralteter Begriff, der eher von älteren Menschen verwendet, womit sie ihr großes Erstaunen zum Ausdruck bringen
Wahrscheinlich geht der Ausdruck des verrückten Hundes in der Pfanne auf eine Geschichte mit Till Eulenspiegel zurück. Als Geselle eines Bierbrauers in Einbeck sollte er „den Hopfen wohl sieden, auf daß das Bier scharf darvon schmecken würd“. Bedauerlicherweise hatte der Brauer aber einen Hund, der Hopf hieß. So warf Eulenspiegel ihn daraufhin in die Bratpfanne.

"Das gibt es doch gar nicht. Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt."
von Literat, vor 7 Tagen

Disse

Discothek, Disko, Disco (siehe Baggerschuppen)

Gastronomiebetrieb, in dem die Besucher neben dem Verzehren von Getränke (weniger Speisen) Musik hören, dazu tanzen und mit unbekannten Leuten flirten.
Nicht selten führen dortige Begegnungen auch zu einem One-Night-Stand.

"Ey, lass uns erst mal ein bisschen vorglühen, bevor wir in die Disse gehen."
von Literat, vor 22 Tagen

den Jürgen würgen

urinieren, pinkeln, pissen, strullern, schiffenAufgrund der anatomischen Gegebenheiten ist der Begriff nur auf Sackträger anwendbar.

"Ich bin gleich wieder da, ich muss nur mal eben den Jürgen würgen."
von Literat, vor 10 Tagen

die Krise kriegen

(extrem) genervt sein, den Kaffee aufhaben
Bemerkenswert ist, dass zum Zeitpunkt der Äußerung der Redewendung die Krise in der Regel bereits eingetreten ist. Jedoch ist sie noch weiter steigerbar und wird dann auch reflektierend in Worte gefasst: "Ich hab' gerade voll die Krise." In dieser Situation ist dann aber richtig die Kacke am Dampfen.

"Boah, der Drecksbus hat wieder Verspätung. Ich muss heute unbedingt pünktlich auf der Arbeit sein. Ich krieg gleich voll die Krise."
von Literat, vor 9 Tagen

jmd. knallen

abschätzige, vorwiegend auf die eigene Befriedigung fokussierte Bezeichnung für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs, die in der Regel von Männern in Bezug auf Frauen geäußert wird (siehe jmd. ficken)
Im Gebrauch als transitives Verb kann die zu penetrierende Person im Gegenzug geknallt werden oder sich bewusst knallen lassen (aber nicht sich bewusstlos knallen lassen!).
Das Verb ist im Gebrauch nicht zu verwechseln mit dem Ausdruck "jmd. eine knallen"!

"Was ist mit der Ollen aus der Disse von letzter Woche?" "Wenn die heute Abend auch wieder da ist, dann knall ich die später."
von Literat, vor 7 Tagen

Blitzmerker

Der Begriff Blitzmerker (oder Schnellmerker) ist ein Kompositum bestehen aus Blitz (dem kurze, helle Naturerscheinung) und Merker (von "merken" hier im Sinne von "verstehen").
Mit Blitzmerker bezeichnet man eigentlich eine Person, die die besondere geistige Fähigkeiten hat, bestimmte inhaltliche Zusammenhänge in kurzer Zeit zu analysieren und mit seinem Verstand zu erfassen. Verwendet wird der Begriff jedoch fast ausschließlich auf ironische Weise, so dass er genau das Gegenteil bedeutet (siehe auch Schwachkopf, Idiot).
Besonders häufig findet der Begriff seine Anwendung in Bildungseinrichtungen, wo institutionell Wissen vermittelt und kognitive Arbeit geleistet werden soll. Nicht selten werden Schüler, denen Inhalte solange über verschiedenste didaktische Wege vermittelt wurden, bis dann irgendwann endlich der Groschen gefallen ist, gelegentlich als Blitzmerker bezeichnet.
Damit sie nicht direkt von den beschwerdefreudigen Eltern aus dem Schuldienst geklagt werden, bedienen sich Lehrer nicht selten der humorvoll-ironischen Bezeichnung (siehe auch Experte), um den Schülern auf diese Weise zu signalisieren, dass sie sich künftig mehr anstrengen sollen. Auch Schüler benutzen den Begriff gelegentlich untereinander bei entsprechendem Anlass.

"Jetzt hast du es endlich gerafft. Du bist ja voll der Blitzmerker."
von Literat, vor 15 Tagen